Ein vergleichbar ausgestatteter Q6 der innen weniger hochwertig verarbeitet ist, kostet über 100k und die Software ist voller Bugs. Von daher ist der Smart ein echtes Schnäppchen.
Der Vergleich zwischen dem Audi Q6 e-tron und dem Smart #1 oder #5 ist aus technischer Sicht interessant – aber nicht ohne Weiteres zulässig. Es stimmt: Der Audi Q6 kann – je nach Ausstattung – die 100.000 €-Marke überschreiten, und es gibt Berichte über Softwareprobleme sowie eine eher nüchterne Innenraumgestaltung. In Relation dazu wirkt der Smart, der bei ähnlicher technischer Basis (beispielsweise Infotainment, Fahrassistenz, Beschleunigung) deutlich günstiger ist, zunächst attraktiv.
Aber: Ein „Schnäppchen“ ist immer relativ – vor allem in der emotional aufgeladenen Welt des Automobils.
Denn im Gegensatz zum Audi steht Smart vor der Herausforderung, erst noch Premium-Akzeptanz im Markt aufzubauen. Käuferinnen und Käufer zahlen nicht nur für Technik, sondern für Vertrauen, Image, Händlernetz, Wiederverkaufswert – all das spielt eine Rolle in der Preiswahrnehmung.
Zudem: Während Audi in der Oberklasse verankert ist, bewegt sich Smart aktuell in einer neuen Identitätsphase – als Marke zwischen Urbanität, Design und Innovation. Dass der Smart technisch viel bietet und hochwertig verarbeitet ist, ist unbestritten. Aber für viele Käufer wird er erst dann gefühlt ein Schnäppchen, wenn die Marke auch im Kopf als „gleichwertig“ mit Audi wahrgenommen wird.
Technisch mag der Smart dem Audi Q6 in vielerlei Hinsicht ebenbürtig oder sogar überlegen sein – insbesondere bei Preis und Software. Ein objektiver Preisvorteil ist also da. Aber als „echtes Schnäppchen“ wird er erst dann gesehen, wenn auch Image und Vertrauen Schritt halten. Der Weg dorthin ist eingeschlagen – aber noch nicht abgeschlossen.